Marburg… Die „Blindenstadt“ schlechthin. Aber auch hinsichtlich des Sportes im Bereich der visuellen Einschränkung mischt die Stadt ganz vorne im Feld mit: Egal, ob es um die Kampfsportart Judo geht, um das beliebte „Wurfspiel“ Goalball oder um das sehr dynamische Blindenfußball. Für all das bietet Marburg Gelegenheit, ohne Barrieren in Vereinen zu partizipieren und sich sportlich zu betätigen.
Zwischen den ganzen schon vorhandenen Angeboten sucht man jedoch nach einer Sportart vergeblich: Blindentennis. Bereits seit 2016 wird die Sportart für Blinde und Sehbehinderte hier in Deutschland praktiziert. Das non-visuelle Tennis bietet den Spieler*innen die Möglichkeit, barrierefrei Tennis zu spielen.
Blinde und sehbehinderte Spieler*innen stehen dazu in einem verkleinerten Tennisspielfeld, welches von TAKTILEN Linien begrenzt wird. Diese können sie mit den Füßen erfühlen. Mithilfe eines rasselnden Balls können die Teilnehmenden dem genauen Spielverlauf folgen. Spätestens beim dritten Aufprall des Balls muss er wieder zurück ins gegnerische Feld geschlagen werden.
Ihr wollt mehr über Blindentennis wissen und es vielleicht sogar mal selbst ausprobieren? Dann schaut doch bei unserem Workshop am 17.09.2022 in Marburg vorbei!
An wen richtet sich der Workshop?
Der Workshop wendet sich an…
• blinde und sehbehinderte Menschen, welche einen Einblick in das taktile Tennisspiel bekommen möchten
• Tennistrainer*innen mit Interesse am Kennenlernen der Sportart und einem eventuellen Interesse an der Weiterführung am Standort Marburg
• Auch willkommen sind natürlich Eltern, zusätzliche Helfer*innen und Interessierte aus eurem weiteren Bekanntenkreis
Was erwartet euch?
• eine erste Einführung in das Blindentennisspiel innerhalb von Kleingruppen
• individuelle Trainingseinheiten
• die erforderliche Ausstattung, damit ihr bereit für das Tennisspiel seid (Schläger, Bälle etc.)
• Eine Einführende Anleitung für interessierte Tennislehrer*innen
• Verpflegung
Unsere Zielperspektive bzw. das wünschenswerte Ergebnis des Workshops ist, dass die Teilhabe an der sonst so visuell geprägten Sportart für sehbehinderte und blinde Menschen ermöglicht und dadurch auch erstrebenswert wird. Blindentennis kann somit auch in Marburg Anklang finden. Mit der erforderlichen Unterstützung aller Beteiligten hat Blindentennis das Potenzial, sich als fester Bestandteil in der Stadt an der Lahn zu etablieren.
Initiiert wird das ganze von Julia Fester und Nico Porges (Inklusionsbeauftragter des hessischen Tennisverbandes).